Diese kleine Auflistung von Begriffen rund um die ketogene Ernährung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei den Definitionen habe ich versucht, in einfacher Sprache auszudrücken, was ich unter den Begriffen verstehe. Es ist also keine wissenschaftliche und mit Quellen belegte Sammlung, sondern spiegelt lediglich mein persönliches Wissen wieder.
Gerne nehme ich Kritik auf und freue mich, wenn es Vorschläge zur Verbesserung des einen oder anderen Artikels gibt. Gerne per Mail an blabla@ketorezepte.net.
Abnehmen | Wendet man die ketogene Diät als Reduktionsdiät an, so verliert man anfänglich in erster Linie Wasser, das durch die Glucose im Körper gebunden war. Zucker weg -> Wasser weg. Nach den ersten Wochen wird die Abnahme dann geringer ausfallen. Geht man langsam auf sein Normalgewicht zu, wird die Abnahme noch einmal schleppender.Ein langsames Abnehmen ist aber nicht die schlechteste Sache (-: |
Anabole Diät | Ist eine spezielle Form einer Low Carb Diät. Hierbei werden sehr wenige Kohlenhydrate zugeführt und zugleich der Eiweißanteil der Nahrung hochgehalten. Die Ziele der anabolen Diät sind der Aufbau von Muskelmasse bei gleichzeitigem Abbau von Fett. |
Atemtest | Ketone können mit entsprechenden Messgeräten in der Atemluft festgestellt werden. |
Autophagie | Autophagie ist ein Selbstreinigungsmechanismus der menschlichen Zelle. Bei dem Prozess baut der Körper nicht benötigte und krankhafte Zellbestandteile ab und verwertet sie anderweitig. Autophagie wird besonders dann in Gang gesetzt, wenn Körper keine Nährstoffen mehr bekommt, so z.B. beim Fasten, aber auch beim Intervallfasten. |
Bluttest | Ketone können mit entsprechenden Geräten im Blut gemessen werden. Ist man in Ketose, so hat man zwischen 0,5 und 4 mmol/L Ketone im Blut. |
BMI | „Body Mass Index“, ist ein Maß für die Körpergröße einer Person in Bezug auf Ihr Gewicht und ihrer Größe. |
BPC | Bulletproof Coffee, ein Kaffee mit MCT-Öl, Kokosöl oder/und Butter. Soll satt machen, schnelle Energie bringen und schnelle Ketonkörperbildung bewirken. |
Bulletproof Coffee (Bulli) | Siehe BPC |
Cheat Day | Der „Sündentag“ ist ein Tag, wo man geplant oder ungeplant kohlenhydratreiche Speisen zu sich nimmt. Einziger Vorteil von solchen Tagen kann sein, dass man sich kurzzeitig befriedigt, um dann umso besser weiterhin ketogen zu leben. Aber auch das Gegenteil kann gut der Fall sein, nämlich, dass man sich schnell aus der ganzen Diät herauswirft. Alles in allem sind cheat days eher nicht zu empfehlen. |
CKD (ZKD) | Steht für „Cyclical Ketogenic Diet“ („Zyklische Ketogene Diät“). Diese Art der ketogenen Diät wird meist von Bodybuildern und Sportlern verwendet. Nach ein paar Tagen ketogener Ernährung werden die Kohlenhydrate vor Wettkämpfen oder anderen großen körperlichen Anstrengungen hochgeschraubt. |
Clean Keto | Im clean Keto werden die ketogenen Regeln recht streng ausgelegt. So werden keine Nachbauten oder industriell gefertigte Lebensmittel gebraucht, sondern nur frische Zutaten wie Fleisch, Fisch, Gemüse und Salat sowie gute Fette und Öle für das Kochen verwendet. Ob man Milchprodukte benutzen sollte, da scheiden sich die Geister. Für Viele gehört zum clean Keto die umweltfreundliche, möglichst heimische, nachhaltige, dem Tierwohl entsprechende und klimaschonende Produktion der Lebensmittel dazu.Zum Verständnis: Es gibt keine Ketobibel oder Gesetzesband, wo drin steht, wie ketogene Ernährung richtig geht. Auch die verschiedenen Werte in Makros oder die Menge der Ketone im Blut (>0,5 mmol/L) sind willkürlich ausgedachte Eckpunkte, die sich aus Erfahrungen als annehmbar herausgestellt haben. |
Dirty Keto | Wie man sich vorstellen kann, ist es das Gegenteil des clean Keto. Man achtet im Grunde nur auf den niedrigen Kohlenhydratgehalt der Speisen, benutzt aber auch industriell hergestellte Nahrungsmittel, kocht Nachbauten und legt die ketogenen Regeln nicht allzu genau aus. Eine Laufbahn bei der Keto-Polizei ist damit leider ausgeschlossen. |
Eierfasten | Eine Methode, Plateaus beim Abnehmen zu durchbrechen. Es werden über 5 Tage nur Eier, Fett und Vollfettkäse verzehrt. |
Externe Ketone | Manche Hersteller bieten externe Ketone an, die einen schneller und in tiefere Ketose bringen sollen. Die Zuführung externer Ketone wird eher kritisch gesehen. Der Körper sollte selber Ketone herstellen und die Tiefe der Ketose ist nur bei ganz speziellen Krankheitsbildern (z.B. Epilepsie) von Bedeutung. |
Fasten | Beim Fasten kommt der Körper schnell in Ketose, denn sein „Treibstoff“, die Kohlenhydrate, bleiben gänzlich aus. Manche nutzen das Fasten, um schneller in Ketose zu kommen. |
Fettadaption | Ist der Körper fettadaptiert, so hat er gelernt, Fett in Ketone umzubauen und sich damit mit Energie zu versorgen. |
Fettfasten | In ein bis drei Mahlzeiten werden 1000 bis 1200 kcal zu sich genommen, bestehend aus 90 % Fett und 10 % Protein und Kohlenhydraten. Es soll den Abnehmprozess wieder in Gang bringen. |
Gluconeogenese | Ist ein Stoffwechselweg zur Synthese von Glucose aus Proteinen und dient der Aufrechterhaltung eines konstanten Blutglucosespiegels auch in Hunger- und Fastenzeiten. Sie wird auf Bedarf abgerufen, findet aber nicht vermehrt statt, nr weil gerade viel Protein zur Verfügung steht. |
Glykämischer Index (GI) | Unterscheidet kohlenhydrathaltige Lebensmittel nach ihrer Wirksamkeit auf den Blutzuckerspiegel. |
IF | Intervallfasten, bedeutet, nur in einem bestimmten Zeitrahmen Nahrung zu sich zu nehmen. So bedeutet z.B. ein IF von 16:8, dass man 16 Stunden am Stück nichts isst und seine Mahlzeiten nur in den 8 verbleibenden Stunden zu sich nimmt. |
Kaloriendefizit | Wie bei allen Reduktionsdiäten muss die Menge der aufgenommenen Kalorien geringer sein als die vom Körper verbrauchte. Beispiel: Ein Mann mit einem Tagesbedarf von 2500 kcal und 10 % Kaloriendefizit nimmt nur 2250 kcal zu sich. |
Keto-Azidose | Ist eine gefährliche Stoffwechselentgleisung, die durch Insulinmangel ausgelöst wird. Unerkannt und unbehandelt kann sich ein lebensgefährliches diabetisches Koma entwickeln. Eine Ketoazidose tritt vor allem bei Menschen mit Typ-1-Diabetes auf. Sollten bei ihnen die Ketonwerte über 3 mmol/L steigen, so sollten sie einen Arzt aufsuchen. Unter normalen Bedingungen führt die ketogene Ernährung nicht zur Keto-Azidose. |
Keto-Grippe | Durch den plötzlichen Entzug von Kohlenhydraten ausgelöstes Unwohlsein wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schwindel, Krämpfe oder Übelkeit. Die Keto-Grippe bekommen viele, wenn sie in die ketogene Ernährung einsteigen. Sie dauert in der Regel nur ein paar Tage. Das ist allerdings individuell sehr verschieden. |
Keto-Polizei | Die Behörde ist in den einschlägigen sozialen Netzwerken dafür zuständig, dass fahrlässiges oder gar vorsätzliches Fehlverhalten in Bezug auf die ketogene Ernährungsform unverzüglich und mit aller Strenge auf- und angezeigt wird. |
Ketonkörper | Auch einfach „Ketone“ genannt. Unter dem Begriff Ketonkörper werden verschiedene Substanzen zusammengefasst, die beim Abbau von Fettsäuren durch die Leber anfallen: Azeton, Azetessigsäure und Beta-Hydroxybuttersäure. Sie sind Zwischenprodukte des Fettstoffwechsels. Sie können von den Muskelzellen und dem Gehirn als Energiequelle mitgenutzt werden. Umgangssprachlich ausgedrückt, kann der Körper mittels ihrer Hilfe mit Fett „heizen“. |
Keto-Rash (-Ausschlag) | Unter Keto-Rash versteht man einen juckenden Hautausschlag, oft am Hals, auf Brust und Rücken, der bei Eintritt in die Ketose auftritt. Die juckenden Pusteln, deren Ursache noch unerforscht ist, gehen in der Regel nach einer Zeit wieder zurück und sind nicht gefährlich. Die Hautkrankheit tritt allerdings nur selten auf. |
Ketose | Ist der Zustand, in dem der Körper als Energielieferand vorwiegend Fett verbrennt. Bei der herkömmlichen Ernährung „heizt“ der Körper in aller Regel mit Kohlenhydraten. Das ist schnelle Energie, bewirkt aber auch eine schnelle Insulinausschüttung. Sinkt der Insulinspiegel wieder ab, stellt sich erneuter Hunger ein. Verwendet der Körper dagegen das Fett zur Energiegewinnung, bleibt man lange satt und ist lange und konstant versorgt. Die Versorgung des Körpers mit Energie übernehmen in der Ketose die von der Leber aus Fett hergestellten Ketonkörper. In Ketose ist man bei einem Ketonwert von 0,5 bis 4 mmol/L. |
KH | Kohlenhydrate |
LCHF | „Low Carb High Fat“ Ähnlich wie in der ketogenen Ernährung wird der Kohlenhydratanteil in der Nahrung gesenkt. Allerdings nur auf 15-30 % der gesamten Nahrungszufuhr, was in etwa 100-120 g Kohlenhydraten entspricht. |
Low Carb | Ähnlich wie in der ketogenen Ernährung wird der Kohlenhydratanteil in der Nahrung gesenkt. Allerdings nur auf 15-30 % der gesamten Nahrungszufuhr, was in etwa 100-120 g Kohlenhydraten entspricht. |
Makro | Steht für Makronährstoffe, die da sind: Fett, Protein und Kohlenhydrat. Unter Makros versteht man die prozentuale Aufteilung der Nahrung in Fett, Protein und Kohlenhydrate. Ein Makro in der ketogenen Ernährung z.B. sieht so aus: 75 % Fett, 20 % Proteine, 5 % Kohlenhydrate. |
MCT-Öl | Steht für „Medium Chain Triglycerids“. Es handelt sich um dreifache Ester des Glycerins mit gesättigten Fettsäuren mittlerer Kettenlänge (6 bis 12 Kohlenstoffatome), und zwar Capron-, Capryl-, Caprin- und Laurinsäure. Sie werden in der Leber schnell zu Ketonkörpern umgebaut. Man gelangt so schneller und tiefer in die Ketose. Die Anwendung z.B. im Bulletproof Coffee ist umstritten. |
Metabolische Flexibilität | Die Fähigkeit, die Energie sowohl aus Kohlenhydraten sowie auch aus dem Fettstoffwechsel zu gewinnen, ohne dabei aus der Ketose zu fallen. |
Mikro | Steht für Mikronährstoffe, für den Menschen essentielle Stoffe, die aber keinen energetischen Wert haben, wie Vitamine und Mineralien. Unter Mikros versteht man die Zusammenstellung der Supplemente, sprich, der zusätzlich zur Nahrung zugeführten Mikronährstoffe. |
Mipro | Steht für Milchprodukte. |
Mundgeruch | Beginnt man mit der ketogenen Ernährung, so stellt der Körper bald Ketonkörper her. Er hat aber noch nicht gelernt, sie zu gebrauchen. Also scheidet er sie aus, entweder über den Urin, oder aber auch über den Atem. Man riecht dann einen leichten Azetongeruch, der sich aber bald legen sollte. |
Nachbauten | Will man auf herkömmliche Lebensmittel wie z.B. Brot, Nudeln oder Süßigkeiten nicht verzichten, kann man Zutaten wie z.B. Mehl und Zucker durch ketogeeignete Zutaten wie Mandelmehl oder Zuckerersatzstoffe ersetzen. |
Netto-Kohlenhydrate | In den USA sind unter den Kohlenhydrat-Anteilen eines Produktes auch die Ballaststoffe, die der Körper nicht verwerten kann, mit aufgeführt. Bei den Netto-Kohlenhydraten sind die Ballaststoffe schon abgezogen. Das entspricht der Kennzeichnung im europäischen Raum. Achtung also bei KH-Rechnern im Netz. Hast du einen Amerikanischen erwischt, müssen die Ballaststoffe noch abgezogen werden. |
OMAD | „One Meal a Day“, bedeutet, dass man nur eine Mahlzeit am Tag zu sich nimmt. |
Plateau | Entsteht, wenn die gewünschte Abnahme stagniert. Plateaus entstehen immer mal wieder. Die Abnahme ist kein stetiger Prozess. Manche empfehlen hier das Eier- oder Fettfasten. |
Refeed day | Auch „Ladetag“ genannt, ist eine ein- oder zweitägige Unterbrechung der ketogenen Diät, verbunden mit der vermehrten Aufnahme von Kohlenhydraten. Der Sinn und Zweck solcher Tage ist für Otto Normal Diätler umstritten. In der anabolen Diät sind Refeed-Tage, insbesondere für Sportler, mit vermehrter körperlicher Anstrengung verbunden. |
Süßungsmittel | Eine Aufstellung der gängigen Süßungsmittel findet ihr unter dem Lexikonteil. |
Supplementieren | Das Zuführen von Nahrungsmittelergänzungen wie Vitamine und Mineralien |
Urinstreifen | Verfärben sich dunkel, wenn Ketonkörper im Urin sind. Lernt der Körper, die Ketonkörper zur Energiegewinnung zu gebrauchen, dann landen weniger von ihnen im Urin und die Streifen zeigen weniger Ketone an. Deshalb ist eine Messung des Ketosezustandes mittels Urinstreifen recht ungenau. |
Erythrit
Süßungsmittel
Keine Insulinausschüttung
Keine verwertbaren Kohlenhydrate
Auch als Pudererythrit oder leicht karamellisiert erhältlich. Hinterlässt ein merkwürdig kühlen Nachgeschmack.
Stevia
Süßungsmittel
Keine Insulinausschüttung
Keine verwertbaren Kohlenhydrate
Schmeckt leicht bitter, metallisch.
Wird gerne mit Erythrit gemischt, um den Beigeschmack beider Süßstoffe abzumildern.
Allulose
Süßungsmittel
Keine Insulinausschüttung
Keine verwertbaren Kohlenhydrate
Kein Beigeschmack. Kommt dem Zucker am nächsten. Ist in Europa aber noch nicht zugelassen.
Monk Fruit
Süßungsmittel
Keine Insulinausschüttung
Keine verwertbaren Kohlenhydrate
Kein Beigeschmack. Ist in Europa noch nicht zugelassen.
Die Luo-Han-Guo-Frucht ist extrem süß, mit einer Süßkraft 200-300 mal höher als Zucker.
Xylit
Süßungsmittel
Auch Birkenzucker genannt. Nur bedingt geeignet für die ketogene Ernährung. Muss bis zu 60 % auf die Kohlenhydrate angerechnet werden.
!Achtung an alle Hundehalter: Den Hunden fehlt ein Leberenzym. Deshalb ist Xylit tödlich für eure Tiere. Da gibt es kein Schüsselauslecken!
Sucralose
Süßungsmittel
Keine Insulinausschüttung
Keine verwertbaren Kohlenhydrate
Die Süßkraft ist ca. 600 mal stärker als Zucker. Nicht über 120° erhitzen.
Maltit
Süßungsmittel
Erhöht den Blutzuckerspiegel. Muss bis zu 70 % auf die Kohlenhydrate angerechnet werden.
Maltitsirup
Süßungsmittel
Ist fast gleich zu setzen mit Zucker in der Wirkung auf den Blutzucker und sollte deshalb mit 90-100% angerechnet werden.
Isomalt
Süßungsmittel
Muss bis zu 60 % auf die Kohlenhydrate angerechnet werden.
Aspartam
Synthetisches Süßungsmittel
Keine Insulinausschüttung
Keine verwertbaren Kohlenhydrate
Wird kontrovers diskutiert. Evtl. gesundheitsschädigend.
Nicht ketogen sind folgende Zusatzstoffe:
Saccharose
Dextrose
Raffinose
Glukose
Fruktosesirup oder Fruktose-Glukose-Sirup
Glukosesirup, Glukose-Fructose-Sirup oder Stärkesirup
Karamellsirup oder andere Siruparten
Laktose
Maltose oder Malzextrakt
Maltodextrin, Dextrin oder Weizendextrin
Süßmolkenpulver
Gerstenmalz, Gerstenmalzextrakt